Elementarschadenversicherung: Knapp zwei Drittel sind dafür

Seit vielen Jahren ist die Einführung einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung für Immobilieneigentümer in Deutschland ein kontroverses Thema. Insbesondere nach verheerenden Schadensereignissen wie Überschwemmungen, Stürmen und anderen Naturkatastrophen gewinnt die Diskussion immer wieder an Brisanz. Aktuell hat der Bundesrat eine verpflichtende Elementarschadenversicherung gefordert, doch die Bundesregierung lehnt es bisher ab, einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorzulegen. Dabei stellt sich die Frage: Wie stehen Immobilieneigentümer selbst zu dieser Versicherungspflicht?

Elementarschadenversicherung

Elementarschadenversicherung: Die Sicht der Eigentümer

Um ein besseres Verständnis für die Haltung der Immobilieneigentümer zur Elementarschadenversicherung zu gewinnen, führte der Verbraucherschutzverband Wohnen im Eigentum (WiE) eine bundesweite Umfrage durch. Diese Untersuchung beleuchtet die Perspektiven von Eigentümern, deren Meinung in der politischen Debatte bislang wenig Beachtung gefunden hat. Das Ergebnis ist deutlich: Fast zwei Drittel der befragten Immobilieneigentümer sprechen sich für eine verpflichtende Elementarschadenversicherung aus. Besonders Wohnungseigentümer sehen hierin eine Möglichkeit, ihr Eigentum umfassend zu schützen, was bisher oft schwer umsetzbar ist.

Was sind Elementarschäden und warum ist eine Elementarschadenversicherung notwendig?

Elementarschäden umfassen Schäden, die durch sogenannte Elementargefahren verursacht werden. Dazu gehören unter anderem Starkregen, Erdbeben, Hochwasser und Schneedruck. Während Gebäudeversicherungen in der Regel Sturm- und Hagelschäden abdecken, sind Schäden durch andere Naturereignisse nicht automatisch eingeschlossen. Hier greift die Elementarschadenversicherung, die speziell für solche zusätzlichen Risiken abgeschlossen werden muss.

Die Umfrage von WiE zeigte, dass es unter den 2.509 befragten Immobilieneigentümern – darunter 546 Besitzer von Ein- oder Mehrfamilienhäusern und 1.963 Wohnungseigentümer in WEGs (Wohnungseigentümergemeinschaften) – großen Zuspruch für eine Versicherungspflicht gibt. Dabei repräsentieren die WEG-Eigentümer insgesamt mehr als 73.000 Wohneinheiten, was die Tragweite und Relevanz der Thematik verdeutlicht.

Unzureichende Absicherung von Wohnungseigentum durch fehlende Elementarschadenversicherung

Besonders Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) stehen häufig vor großen Herausforderungen, wenn es um die Absicherung gegen Elementarschäden geht. Rund 60 Prozent der Ein- und Mehrfamilienhauseigentümer haben bereits eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen. Bei den Wohnungseigentümern liegt diese Quote jedoch nur bei etwa 40 Prozent, und je größer die WEG, desto niedriger ist die Versicherungsrate. Die Gründe dafür sind vielfältig, doch die Umfrage zeigt, dass ein zentraler Aspekt die Hürde eines Mehrheitsbeschlusses innerhalb der WEG ist. Viele Eigentümer sehen darin einen systematischen Nachteil für Wohnungseigentümer, da es für den Einzelnen oft unmöglich ist, eine Absicherung gegen Elementargefahren zu erwirken, wenn die Mehrheit der Gemeinschaft dagegen stimmt.

Pflichtversicherung als Lösung für eine flächendeckende Absicherung

Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass eine verpflichtende Elementarschadenversicherung viele dieser Probleme lösen könnte. WiE-Vorständin Dr. Sandra von Möller betont: „Für einen einzelnen Wohnungseigentümer ist es nicht möglich, das Gebäude gegen Elementargefahren abzusichern, wenn sich die Mehrheit der Gemeinschaft querstellt. Eine Pflichtversicherung würde hier Abhilfe schaffen und vielen Eigentümern ermöglichen, ihr Eigentum effektiv gegen Elementarschäden zu schützen.“ Diese Forderung nach einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung wird von fast zwei Dritteln der befragten Eigentümer unterstützt.

Fazit: Die Einführung einer Elementarschadenpflichtversicherung ist gefragt

Die Umfrage zeigt deutlich, dass eine große Mehrheit der Immobilieneigentümer eine Versicherungspflicht für Elementarschäden begrüßen würde. Eine Elementarschadenversicherung könnte insbesondere für Wohnungseigentümergemeinschaften eine Lösung bieten, die bislang oft Schwierigkeiten bei der Absicherung gegen Naturgefahren haben. Mit der Forderung nach einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung verstärkt WiE die Stimmen der Immobilieneigentümer, die den Schutz ihres Eigentums als zentrale Aufgabe betrachten.

Die meistgestellten Fragen zum Thema: Elementarschadenpflichtversicherung

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Was ist eine Elementarschadenversicherung?

Eine Elementarschadenversicherung schützt Immobilieneigentümer vor Schäden, die durch Naturereignisse wie Überschwemmungen, Erdbeben, Starkregen oder Erdrutsche entstehen. Diese Risiken sind in der Regel nicht durch eine normale Gebäudeversicherung abgedeckt.

Warum wird eine Elementarschadenversicherung für Eigentümer diskutiert?

Nach großen Schadensereignissen fordern viele eine verpflichtende Elementarschadenversicherung, um Eigentümer flächendeckend vor finanziellen Schäden durch Naturkatastrophen zu schützen. Der Bundesrat unterstützt diese Forderung, aber die Bundesregierung hat bisher keinen Entwurf vorgelegt.

Welche Schäden deckt eine Elementarschadenversicherung ab?

Die Versicherung deckt Schäden ab, die durch sogenannte Elementargefahren wie Hochwasser, Lawinen, Erdrutsche, Starkregen, Schneedruck und Erdbeben entstehen.

Warum ist die Versicherung für Wohnungseigentümer oft schwer abschließbar?

In Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) ist meist ein Mehrheitsbeschluss nötig, um die Elementarschadenversicherung abzuschließen. Stellt sich die Mehrheit der Gemeinschaft quer, können einzelne Eigentümer ihr Eigentum oft nicht absichern.

Gibt es Unterstützung für eine verpflichtende Elementarschadenversicherung?

Laut einer Umfrage des Verbraucherschutzverbands Wohnen im Eigentum (WiE) befürworten fast zwei Drittel der Immobilieneigentümer eine Pflichtversicherung, um eine flächendeckende Absicherung zu gewährleisten.

  Kategorie: Immobilien-News