Ratgeber: Die 10 häufigsten Fehler beim Immobilienverkauf
Der Verkauf einer Immobilie ist ein komplexer Prozess, der gründlich geplant und durchgeführt werden sollte, um finanzielle Einbußen zu vermeiden. Hier sind die zehn größten Fehler, die es beim Immobilienverkauf zu vermeiden gilt:
1. Unangemessener Angebotspreis beim Immobilienverkauf
Die Festlegung eines angemessenen Angebotspreises ist eine der kritischsten Phasen im Prozess beim Immobilienverkauf. Ein unangemessen hoher oder niedriger Preis kann erhebliche Auswirkungen auf den Erfolg des Verkaufs haben, da er die Dauer auf dem Markt, die Wahrnehmung bei potenziellen Käufern und letztendlich den Verkaufspreis beeinflusst.
Die Risiken eines zu hohen Angebotspreises
Ein überhöhter Angebotspreis kann mehrere negative Konsequenzen haben:
- Geringeres Interesse: Ein zu hoher Preis kann viele potenzielle Käufer abschrecken, da sie die Immobilie als überteuert wahrnehmen und möglicherweise vergleichbare Objekte zu niedrigeren Preisen verfügbar sind.
- Längere Verweildauer auf dem Markt: Immobilien, die zu einem zu hohen Preis angeboten werden, bleiben oft länger auf dem Markt. Dies kann dazu führen, dass die Immobilie „stale“ wird – ein Zustand, der entsteht, wenn eine Immobilie aufgrund langer Marktpräsenz als weniger begehrenswert wahrgenommen wird.
- Preisreduktionen: Häufig müssen Verkäufer den Preis schrittweise senken, um die Immobilie attraktiver zu machen. Solche Preissenkungen können den Eindruck erwecken, dass etwas mit der Immobilie nicht stimmt.
Die Risiken eines zu niedrigen Angebotspreises
Obwohl ein niedriger Preis zu schnellen Angeboten führen kann, birgt er auch Risiken:
- Finanzielle Verluste: Ein zu niedrig angesetzter Preis beim Immobilienverkauf kann dazu führen, dass der Verkäufer nicht den maximal möglichen Erlös erzielt, was potenziell zu erheblichen finanziellen Verlusten führt.
- Perzeption des Marktwertes: Potenzielle Käufer könnten vermuten, dass der niedrige Preis auf versteckte Probleme oder Mängel der Immobilie hinweist, was zu Misstrauen und Vorsicht führt.
Die Bedeutung einer marktgerechten Bewertung
Um den optimalen Angebotspreis festzulegen, ist eine professionelle, marktgerechte Bewertung unerlässlich. Ein erfahrener Gutachter oder Immobilienmakler kann den Wert der Immobilie basierend auf einer Reihe von Faktoren einschätzen, darunter:
- Marktlage und Vergleichsobjekte: Die Bewertung vergleicht ähnliche Immobilien in der gleichen Region oder Nachbarschaft, die kürzlich verkauft wurden.
- Zustand und Eigenschaften der Immobilie: Die Größe, der Zustand, das Alter, die Ausstattung und die Lage der Immobilie sind ausschlaggebend für die Bewertung.
- Markttrends: Aktuelle Markttrends wie Angebots- und Nachfragedynamik in der Region beeinflussen ebenfalls den Wert.
Die Festlegung des Angebotspreises im Immobilienverkauf sollte daher nicht leichtfertig erfolgen. Eine fundierte, marktgerechte Bewertung hilft, den optimalen Preis zu ermitteln und unterstützt einen effektiven und erfolgreichen Verkaufsprozess. Indem Sie den Preis richtig ansetzen, maximieren Sie Ihre Chancen auf einen schnellen und profitablen Verkauf.
2. Fehlerhafte Immobilienbeschreibung beim Immobilienverkauf
Eine präzise und korrekte Beschreibung der Immobilie ist für den Erfolg eines Immobilienverkaufs entscheidend. Sie dient nicht nur als Basis für effektives Marketing, sondern auch für die rechtssichere Abwicklung des gesamten Verkaufsprozesses. Fehler in der Beschreibung können nicht nur potenzielle Käufer irreführen, sondern auch zu erheblichen rechtlichen Problemen führen.
Bedeutung der genauen Immobilienbeschreibung
Beim Immobilienverkauf ist die Genauigkeit der Immobilienbeschreibung von größter Bedeutung. Diese Beschreibung liefert potenziellen Käufern die wesentlichen Informationen über die Immobilie und hilft ihnen, eine informierte Entscheidung zu treffen. Eine klare und präzise Beschreibung kann auch das Vertrauen der Käufer stärken und die Glaubwürdigkeit des Verkäufers erhöhen.
Häufige Fehlerquellen und deren Auswirkungen
- Ungeprüfte Aussagen: Behauptungen wie ein „trockener Keller“ oder „neuwertige Fenster“, die nicht durch entsprechende Dokumente oder Gutachten belegt sind, können beim Immobilienverkauf zu Missverständnissen führen. Sollten sich solche Aussagen später als falsch herausstellen, kann dies zu Beschwerden, Rücktritt vom Kauf oder sogar rechtlichen Auseinandersetzungen führen.
- Übertreibungen: Übertriebene Darstellungen der Eigenschaften der Immobilie, wie die Lage oder der Zustand, können zu enttäuschten Erwartungen bei den Käufern führen. Dies kann die Verkaufsverhandlungen negativ beeinflussen und im schlimmsten Fall den Verkauf gefährden.
- Verschweigen von Mängeln: Das bewusste Verschweigen von bekannten Mängeln ist nicht nur unethisch, sondern auch rechtlich bedenklich. Käufer haben das Recht, alle relevanten Informationen zu erhalten, die den Wert der Immobilie beeinflussen könnten.
Strategien zur Vermeidung von Fehlern in der Immobilienbeschreibung
- Dokumentation und Überprüfung: Stellen Sie sicher, dass alle behaupteten Eigenschaften der Immobilie durch Dokumente, wie Gutachten, Bauunterlagen oder Energieausweise, gestützt werden. Dies erhöht die Transparenz und verringert das Risiko von Fehlinformationen.
- Professionelle Beratung: Ziehen Sie Fachleute hinzu, wie zertifizierte Immobilienbewerter oder Makler, die Erfahrung in der Erstellung präziser Immobilienbeschreibungen haben. Sie können sicherstellen, dass alle relevanten Informationen korrekt und vollständig dargestellt werden.
- Offenheit und Transparenz: Seien Sie offen bezüglich aller Aspekte der Immobilie, einschließlich möglicher Mängel. Dies baut Vertrauen auf und kann langfristig zu einem erfolgreicherem Immobilienverkauf führen.
3. Unzureichende Unterlagen
Ein wesentlicher Aspekt, der den Erfolg beim Immobilienverkauf maßgeblich beeinflusst, ist die Vollständigkeit und Transparenz der zur Verfügung gestellten Unterlagen. Potenzielle Käufer basieren ihre Entscheidungen auf detaillierten Informationen über die Immobilie, und das Fehlen erforderlicher Dokumente kann den Verkaufsprozess erheblich verlangsamen oder sogar zum Scheitern bringen.
Notwendige Unterlagen für den Immobilienverkauf
- Energieausweis: Dieses Dokument ist gesetzlich vorgeschrieben und gibt Auskunft über den energetischen Zustand einer Immobilie. Der Energieausweis ist nicht nur für die Bewertung der Energieeffizienz wichtig, sondern auch ein entscheidender Faktor für umweltbewusste Käufer. Die Präsentation eines gültigen Energieausweises ist daher unerlässlich, um den rechtlichen Anforderungen zu genügen und das Vertrauen der Interessenten zu stärken.
- Teilungserklärung bei Eigentumswohnungen: Die Teilungserklärung ist ein grundlegendes Dokument für den Kauf einer Eigentumswohnung. Es definiert das Sondereigentum, das Gemeinschaftseigentum sowie die Teilung der Kosten und ist somit entscheidend für das Verständnis der Rechte und Pflichten, die mit dem Kauf einer Wohnung verbunden sind.
- Grundbuchauszug: Ein aktueller Grundbuchauszug ist erforderlich, um die Eigentumsverhältnisse klarzustellen und zu bestätigen, dass keine Belastungen oder Einschränkungen vorliegen, die den Verkauf beeinträchtigen könnten.
- Baulastenverzeichnis: Dieses Verzeichnis enthält Informationen über öffentlich-rechtliche Verpflichtungen, die über das Grundstück hinausgehen können, und ist insbesondere bei bebauten Grundstücken relevant.
Zusätzliche Dokumente, die den Immobilienverkauf unterstützen
- Protokolle der Eigentümerversammlungen und Wirtschaftspläne: Diese Unterlagen sind besonders wichtig für den Käufer, um einen Überblick über die Verwaltung der Immobilie und anstehende oder vergangene Maßnahmen zu erhalten.
- Bausubstanz- und Schadensgutachten: Solche Gutachten können zusätzliches Vertrauen schaffen, indem sie den Zustand der Immobilie transparent machen und potenzielle Kosten für zukünftige Reparaturen aufzeigen.
- Flurkarte: Die Flurkarte gibt Auskunft über die genaue geografische Lage und die Grenzen des Grundstücks.
4. Falsche Angaben zur Wohnfläche
Beim Immobilienverkauf spielt die genaue Angabe der Wohnfläche eine entscheidende Rolle, da sie wesentlich zur Preisfindung beiträgt. Fehlangaben können nicht nur den Angebotspreis erheblich beeinflussen, sondern auch nach dem Verkauf zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen. Hier sind einige Aspekte, die die Bedeutung einer präzisen Flächenberechnung unterstreichen:
Einfluss auf den Immobilienwert
Die Wohnfläche ist einer der primären Faktoren beim Immobilienverkauf, die den Wert einer Immobilie bestimmen. Käufer und Investoren orientieren sich stark an der Quadratmeterzahl, um den Preis einer Immobilie zu bewerten. Eine korrekt ermittelte Wohnfläche sorgt für eine faire Preisgestaltung und hilft, realistische Marktwerte zu setzen. Falsche Angaben können entweder zu einem überhöhten Preis führen, der potenzielle Käufer abschreckt, oder zu einem zu niedrigen Preis, der finanzielle Verluste für den Verkäufer bedeutet.
Vertrauen in die Kaufabwicklung
Korrekte Angaben zur Wohnfläche tragen dazu bei, Vertrauen zwischen Verkäufer und Käufer zu schaffen. Wenn Käufer feststellen, dass die tatsächliche Wohnfläche von den angegebenen Werten abweicht, kann dies Misstrauen gegenüber dem Verkäufer und der gesamten Transaktion wecken. Dies kann zu Verzögerungen oder sogar zum Scheitern des Verkaufs führen, da Käufer möglicherweise weitere verdeckte Mängel oder Unstimmigkeiten befürchten.
Rechtliche Konsequenzen
Unstimmigkeiten bei der Wohnflächenangabe können rechtliche Folgen haben, insbesondere wenn der Käufer nachweisen kann, dass er aufgrund dieser falschen Informationen zum Kauf bewegt wurde. Dies kann zu Rückabwicklungen, Preisnachlässen oder Schadenersatzforderungen führen. In vielen Rechtsordnungen sind genaue Angaben zur Wohnfläche zwingend erforderlich, und deren Missachtung kann zu Haftungsfragen führen.
Methoden zur Wohnflächenberechnung
Die Berechnung der Wohnfläche muss nach genormten Verfahren erfolgen, wie sie in der Wohnflächenverordnung oder der II. Berechnungsverordnung festgelegt sind. Diese Normen definieren, welche Flächen zu Wohnzwecken gerechnet werden dürfen und wie Abweichungen wie Dachschrägen oder Balkone zu behandeln sind. Eine fachgerechte Ermittlung durch einen qualifizierten Fachmann ist daher essentiell, um sicherzustellen, dass alle Vorschriften eingehalten werden.
5. Verschweigen von Mängeln
Es ist gesetzlich vorgeschrieben, wesentliche Mängel den Käufern mitzuteilen. Das Verschweigen solcher Mängel kann zu nachträglichen Haftungsansprüchen führen und den Verkäufer in rechtliche Schwierigkeiten bringen.
6. Unzureichendes Marketing
Eine der größten Herausforderungen im Prozess beim Immobilienverkauf ist das effektive Marketing. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Verkauf liegt darin, die Immobilie einer möglichst breiten Käuferschicht zugänglich zu machen. Eine eingeschränkte Marketingstrategie, die nur wenige Kanäle nutzt, kann dazu führen, dass weniger potenzielle Käufer erreicht werden und sich somit die Verkaufschancen signifikant verringern.
Bedeutung einer umfassenden Marketingstrategie
Die Vermarktung einer Immobilie sollte über traditionelle Methoden hinausgehen und moderne Marketingtechniken einbeziehen, um eine effektive Präsenz in einem wettbewerbsintensiven Markt zu sichern.
- Multi-Channel-Ansatz: Eine effektive Marketingstrategie für den Immobilienverkauf umfasst sowohl Online- als auch Offline-Kanäle. Online-Plattformen wie Immobilienportale, soziale Medien und eigene Immobilienwebseiten sind unerlässlich, um ein breites Publikum zu erreichen. Offline-Medien wie Zeitungsanzeigen, Flyer und Open-House-Veranstaltungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
- Zielgerichtete Werbung: Durch den Einsatz von zielgerichteten Werbekampagnen, etwa durch Social-Media-Anzeigen oder Google Ads, können spezifische Käufergruppen effektiv angesprochen werden. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Immobilie schneller verkauft wird.
- Professionelle Präsentation: Die Präsentation der Immobilie, einschließlich professioneller Fotos, virtueller Rundgänge und aussagekräftiger Beschreibungen, trägt wesentlich dazu bei, das Interesse potenzieller Käufer zu wecken und den Wert der Immobilie zu unterstreichen.
Folgen unzureichenden Marketings
Ein unzureichendes Marketing kann den Immobilienverkauf erheblich beeinträchtigen. Potenzielle Käufer sind möglicherweise nicht einmal darüber informiert, dass Ihre Immobilie zum Verkauf steht. Dies kann zu längeren Vermarktungszeiten führen und in manchen Fällen den Verkaufspreis negativ beeinflussen, da eine geringe Nachfrage den Eindruck erwecken kann, dass mit der Immobilie etwas nicht stimmt.
- Verpasste Gelegenheiten: Durch die Beschränkung auf wenige Marketingkanäle können viele potenzielle Käufer unerreicht bleiben, was die Chancen auf einen schnellen und profitablen Verkauf verringert.
- Verzögerte Verkaufszeiten: Eine begrenzte Sichtbarkeit kann dazu führen, dass die Immobilie länger auf dem Markt bleibt, was nicht nur frustrierend ist, sondern auch zusätzliche Kosten für die Instandhaltung und weitere Vermarktung nach sich ziehen kann.
7. Häufige Preisänderungen
Im Kontext des Immobilienverkaufs kann die Strategie der Preisgestaltung maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Häufige Preisänderungen sind ein besonders kritischer Aspekt, der sorgfältig gehandhabt werden muss, um negative Auswirkungen auf den Verkaufsprozess zu vermeiden.
Auswirkungen ständiger Preisänderungen
- Wahrnehmung von Unsicherheit und Verzweiflung: Wenn ein Verkäufer den Preis seiner Immobilie oft ändert, kann dies potenzielle Käufer verunsichern. Sie könnten dies als Zeichen dafür deuten, dass etwas mit der Immobilie nicht stimmt oder dass der Verkäufer dringend zu verkaufen versucht. Diese Wahrnehmung kann dazu führen, dass Käufer abgeschreckt werden oder niedrigere Angebote abgeben, in der Annahme, dass der Verkäufer unter Druck steht.
- Schwächung der Verhandlungsposition: Jede Preisänderung sollte eine durchdachte Entscheidung sein, die auf einer soliden Analyse des aktuellen Marktes basiert. Häufige Änderungen können die Verhandlungsposition des Verkäufers schwächen, da sie den Eindruck erwecken, der Verkäufer sei bereit, zu jedem Preis zu verkaufen.
Strategien für effektive Preisänderungen im Immobilienverkauf
- Marktforschung: Bevor eine Preisänderung in Betracht gezogen wird, ist eine gründliche Analyse des lokalen Immobilienmarktes unerlässlich. Dies umfasst das Verständnis von Angebot und Nachfrage, den Preisen vergleichbarer Objekte und aktuellen Markttrends.
- Feedback von Interessenten: Rückmeldungen von Besichtigungen können wertvolle Einblicke geben, warum eine Immobilie nicht zum ursprünglichen Preis verkauft wird. Eventuell gibt es spezifische Gründe, die nichts mit dem Preis zu tun haben, wie etwa die Aufteilung der Räume oder der Zustand der Immobilie.
- Timing der Preisänderung: Eine Preisänderung sollte zu einem strategisch günstigen Zeitpunkt erfolgen. Während der ersten Wochen auf dem Markt ist die Aufmerksamkeit für eine Immobilie am größten. Ist eine Preisanpassung notwendig, sollte diese frühzeitig erfolgen, um die initiale Sichtbarkeit optimal zu nutzen.
- Kommunikation der Preisänderung: Die Art und Weise, wie eine Preisänderung kommuniziert wird, kann ebenfalls Einfluss auf die Wahrnehmung potenzieller Käufer haben. Es ist wichtig, transparent zu sein und die Gründe für die Preisänderung klar zu kommunizieren, um Vertrauen zu schaffen.
8. Fehler bei der Preisverhandlung
Die Preisverhandlung ist eine der kritischsten Phasen im Prozess beim Immobilienverkauf. Eine effektive Verhandlung kann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Verkauf und einem verpassten Geschäft ausmachen. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, ist es entscheidend, eine ausgewogene Haltung einzunehmen. Sowohl eine zu nachgiebige als auch eine zu starre Haltung können potenzielle Käufer abschrecken oder dazu führen, dass der Verkauf nicht zu den besten Konditionen abgeschlossen wird.
Risiken einer zu nachgiebigen Haltung
Eine zu nachgiebige Haltung in den Verhandlungen kann den Eindruck erwecken, dass Spielraum für weitere Preisnachlässe besteht, oder dass der Verkäufer unsicher bezüglich des Wertes seiner Immobilie ist. Dies kann zu folgenden Problemen führen:
- Unterwertiger Verkauf: Durch zu schnelles Einlenken könnten Verkäufer Gefahr laufen, ihre Immobilie unter Wert zu verkaufen.
- Schwache Verhandlungsposition: Ein zu schnelles Nachgeben kann die Verhandlungsposition schwächen und den Käufern mehr Kontrolle über den Prozess geben.
Nachteile einer zu starren Haltung
Auf der anderen Seite kann eine zu starre Verhandlungsführung dazu führen, dass interessierte Käufer abgeschreckt werden, besonders wenn diese das Gefühl haben, dass ihre Bedürfnisse und Grenzen nicht respektiert werden. Dies kann folgende Konsequenzen haben:
- Verlängerte Verkaufszeiten: Wenn ein Verkäufer zu unflexibel ist, kann dies den Verkaufsprozess in die Länge ziehen und potenzielle Käufer dazu bringen, sich nach anderen Immobilien umzusehen.
- Verlust von Verkaufschancen: Eine zu starre Preispolitik kann dazu führen, dass Verkaufschancen verpasst werden, insbesondere in einem Käufermarkt, wo die Auswahl groß und die Verhandlungsbereitschaft der Käufer geringer ist.
Schlüsselstrategien für erfolgreiche Preisverhandlungen im Immobilienverkauf
- Marktkenntnis: Eine gründliche Kenntnis des aktuellen Immobilienmarktes ist unerlässlich, um eine fundierte Entscheidung über den Angebotspreis und den Verhandlungsspielraum treffen zu können.
- Flexibilität zeigen: Es ist wichtig, ein gewisses Maß an Flexibilität zu zeigen, um auf die Bedürfnisse und Grenzen der Käufer eingehen zu können, ohne dabei die eigenen finanziellen Ziele aus den Augen zu verlieren.
- Kommunikation: Klare und offene Kommunikation während der Verhandlungen hilft, Missverständnisse zu vermeiden und kann eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Käufer und Verkäufer fördern.
- Professionelle Unterstützung: Die Inanspruchnahme eines erfahrenen Immobilienmaklers oder Verhandlungsführers kann dabei helfen, die besten Verhandlungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.
Durch die Beachtung dieser Punkte können Verkäufer sicherstellen, dass sie eine starke Verhandlungsposition im Immobilienverkauf einnehmen, ohne dabei potenzielle Käufer zu verlieren. Dies führt zu einem effektiven und erfolgreichen Verkaufsabschluss, der sowohl den finanziellen als auch den zeitlichen Erwartungen des Verkäufers entspricht.
9. Fehlende Bonitätsprüfung der Kaufinteressenten
Die Überprüfung der finanziellen Situation der Kaufinteressenten ist essentiell, um sicherzustellen, dass der Käufer die Immobilie auch finanzieren kann. Eine fehlende Bonitätsprüfung kann zu Verzögerungen oder dem Abbruch des Verkaufs führen.
10. Fehlende Prüfung des Kaufvertrags
Ein häufig unterschätzter, jedoch kritischer Aspekt beim Immobilienverkauf ist die sorgfältige Prüfung des Kaufvertrags. Der Kaufvertrag bildet die rechtliche Grundlage des Immobilienverkaufs und legt die Bedingungen fest, unter denen die Transaktion stattfindet. Ein korrekt formulierter Vertrag schützt die Interessen beider Parteien – sowohl des Käufers als auch des Verkäufers. Hier sind die wesentlichen Aspekte, die bei der Prüfung des Kaufvertrags berücksichtigt werden sollten:
Korrekte und ausgewogene Darstellung aller relevanten Informationen
- Vollständigkeit der Angaben: Der Kaufvertrag muss alle relevanten Details der Immobilie umfassen, einschließlich der genauen Beschreibung der Immobilie, des Kaufpreises, der Zahlungsbedingungen und der Übergabetermine. Jedes Detail muss klar und unmissverständlich formuliert sein, um spätere Missverständnisse oder Konflikte zu vermeiden.
- Ausgewogenheit der Vertragsbedingungen: Der Vertrag sollte fair und ausgewogen sein, ohne eine Partei ungebührlich zu benachteiligen. Dies schließt faire Regelungen für Anzahlungen, Rücktrittsrechte, Haftungen und Gewährleistungen ein.
Prüfung durch einen Rechtsexperten
- Rechtliche Expertise: Angesichts der Komplexität und der rechtlichen Tragweite eines Immobilienkaufvertrags ist es unerlässlich, dass der Vertrag von einem qualifizierten Rechtsanwalt überprüft wird. Ein Anwalt kann sicherstellen, dass der Vertrag alle rechtlichen Anforderungen erfüllt und keine Klauseln enthält, die später zu Problemen führen könnten.
- Individualisierte Anpassungen: Jeder Immobilienverkauf ist einzigartig, und oft müssen spezifische Anforderungen oder Bedingungen in den Vertrag aufgenommen werden. Ein Rechtsexperte kann helfen, solche individuellen Anforderungen korrekt zu formulieren und in den Vertrag zu integrieren.
Schutz der Rechte beider Parteien
- Vermeidung rechtlicher Fallstricke: Ein gut geprüfter Kaufvertrag schützt beide Parteien vor rechtlichen Fallstricken, wie z.B. unklaren Formulierungen oder unzureichenden Regelungen zu Mängelhaftungen. Dies trägt dazu bei, das Risiko von Rechtsstreitigkeiten nach dem Verkauf zu minimieren.
- Transparenz und Vertrauen: Ein transparenter und gründlich geprüfter Vertrag fördert das Vertrauen zwischen Käufer und Verkäufer und bildet eine solide Grundlage für die Abwicklung des Verkaufs.
Schlussfolgerung
Ein erfolgreicher Immobilienverkauf erfordert sorgfältige Planung und Aufmerksamkeit für Details. Indem Sie diese häufigen Fehler vermeiden, können Sie sicherstellen, dass der Verkaufsprozess reibungslos verläuft und Sie den bestmöglichen Preis für Ihre Immobilie erzielen.
Wann erhalte ich das Geld vom Hausverkauf?
In der Regel erfolgt die Auszahlung des Geldes beim Hausverkauf etwa 4-8 Wochen nach dem Notartermin. Sobald der Käufer vom Notar zur Zahlung aufgefordert wird und diese geleistet hat, wird der vereinbarte Kaufpreis dem Verkäufer überwiesen.
Ist Geld aus Hausverkauf steuerpflichtig?
Die Erlöse aus dem Verkauf einer selbstgenutzten Immobilie unterliegen keiner Steuerpflicht und sind somit steuerfrei. Anders als bei anderen Immobilienverkäufen gilt hier keine Spekulationsfrist von zehn Jahren. Jedoch ist es Voraussetzung, dass die Immobilie im Verkaufsjahr sowie in den beiden vorangegangenen Jahren ausschließlich zu eigenen Wohnzwecken genutzt wurde.
Wie lange dauert es vom Notartermin bis zum Grundbucheintrag?
Die Kaufpreisfälligkeit tritt ein, sobald der Nachweis über die Eintragung der Auflassungsvormerkung im Grundbuch erbracht wurde und die Stadt oder Gemeinde auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet hat. Anschließend hat der Käufer eine Frist von zwei Wochen ab dem genannten Datum, um den Kaufpreis zu überweisen.
Was sind Rechtsmängel beim Hausverkauf?
Wenn im Grundbuch ein Recht verzeichnet ist, das in Wirklichkeit nicht besteht, handelt es sich um einen Rechtsmangel. Ebenso stellen dingliche Rechte wie Pfandrechte, Nießbrauch oder Grunddienstbarkeiten einen Rechtsmangel dar, wenn der Käufer diese nicht ausdrücklich im Kaufvertrag übernommen hat.