Stromerzeugung: Mehr als 60 % aus erneuerbaren Energien
Entwicklung der Stromerzeugung in Deutschland im 1. Halbjahr 2024
Die Stromerzeugung spielt eine zentrale Rolle in der Energieversorgung Deutschlands. Im 1. Halbjahr 2024 wurden insgesamt 220 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Rückgang von 5,3 Prozent, denn im 1. Halbjahr 2023 betrug die Erzeugung noch 232,3 Milliarden Kilowattstunden. Die Dynamik der Stromerzeugung in Deutschland wird maßgeblich durch den Wandel hin zu erneuerbaren Energien geprägt.
Anstieg der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien
Trotz des allgemeinen Rückgangs der Erzeugung konnte die Produktion aus erneuerbaren Energien im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 um 9,1 Prozent gesteigert werden. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 135,2 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt, was einem Anteil von 61,5 Prozent der gesamten Erzeugung von Strom entspricht. Diese Entwicklung markiert den höchsten Anteil an erneuerbaren Energien seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2018. Der zunehmende Beitrag der erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen und klimafreundlichen Energieversorgung.
Windkraft als führende Quelle der Stromerzeugung
Ein wesentlicher Faktor für den Anstieg der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien war die Windkraft. Im 1. Halbjahr 2024 stieg die Stromproduktion aus Windkraftanlagen um 11,9 Prozent auf 73,4 Milliarden Kilowattstunden. Dieser Anstieg ist auf ein außergewöhnlich windreiches 1. Halbjahr 2024 zurückzuführen. Mit einem Anteil von 33,3 Prozent an der gesamten Erzeugung war die Windkraft somit der bedeutendste Energieträger in Deutschland. Die Erzeugung aus Windkraft ist ein zentraler Baustein der Energiewende und trägt maßgeblich zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei.
Photovoltaik als wachsender Bestandteil der Stromerzeugung
Auch die Stromerzeugung aus Photovoltaik nahm im 1. Halbjahr 2024 weiter zu. Die Einspeisung von Solarstrom stieg um 8,3 Prozent auf 30,5 Milliarden Kilowattstunden und machte damit 13,9 Prozent der gesamten Stromproduktion aus. Der Ausbau der Photovoltaik-Anlagen sowie die kontinuierliche Verbesserung der Technologie tragen dazu bei, dass Solarenergie eine immer größere Rolle in der Stromerzeugung spielt.
Rückgang der Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern
Während die Erzeugung aus erneuerbaren Energien zunahm, ging die Produktion aus konventionellen Energieträgern deutlich zurück. Im 1. Halbjahr 2024 betrug der Anteil konventioneller Energieträger an der Erzeugung nur noch 38,5 Prozent, verglichen mit 46,7 Prozent im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Rückgang der Stromerzeugung aus Kohle
Die Erzeugung aus Kohlekraftwerken verzeichnete einen signifikanten Rückgang von 26,4 Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023. Dennoch bleibt Kohle mit einem Anteil von 20,9 Prozent der zweitwichtigste Energieträger für die Erzeugung in Deutschland. Dieser Rückgang ist Teil der schrittweisen Reduktion der Kohlenutzung, um die Klimaziele zu erreichen und den Übergang zu einer nachhaltigeren Stromerzeugung zu fördern.
Stromerzeugung aus Erdgas
Die Erzeugung von Strom aus Erdgas ging im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht zurück, blieb aber mit einem Anteil von 14,6 Prozent an der gesamten Erzeugung der drittwichtigste konventionelle Energieträger. Erdgas wird häufig als Brückentechnologie betrachtet, die den Übergang zu einer vollständig erneuerbaren Erzeugung erleichtern soll.
Wegfall der Kernenergie in der Stromerzeugung
Seit der Abschaltung der letzten drei deutschen Kernkraftwerke im April 2023 gibt es in Deutschland keine Erzeugung aus Kernenergie mehr. Dies stellt einen historischen Wendepunkt dar, da die Erzeugung aus Kernkraft jahrzehntelang ein wichtiger Bestandteil des deutschen Energiemixes war.
Fazit: Wandel in der Stromerzeugung
Die Entwicklung der Stromerzeugung in Deutschland zeigt deutlich den Trend hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung. Der Anteil erneuerbarer Energien wächst kontinuierlich, während konventionelle Energieträger zunehmend an Bedeutung verlieren. Die Erzeugung von Strom ist ein zentraler Baustein der deutschen Energiewende, und die Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien zeigen, dass eine klimafreundliche Stromversorgung machbar ist.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Was versteht man unter Stromerzeugung?
Unter Stromerzeugung versteht man den Prozess, bei dem elektrische Energie durch Umwandlung verschiedener Energiequellen, wie Wind, Sonne, Wasser, Kohle oder Gas, gewonnen wird.
Welche Rolle spielen erneuerbare Energien in der Energieversorgung?
Erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie spielen eine zunehmend wichtige Rolle. Im 1. Halbjahr 2024 trugen sie mit 61,5 % zur gesamten Stromerzeugung bei.
Wie entwickelt sich der Anteil der Windkraft in Deutschland?
Die Windkraft hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und ist inzwischen eine der wichtigsten Quellen für die Energiegewinnung. Im ersten Halbjahr 2024 stellte sie etwa ein Drittel der gesamten Energieversorgung.
Warum ist die Nutzung von Kohle rückläufig?
Kohle wird zunehmend durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt, um die Klimaziele zu erreichen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.
Welche Bedeutung hat Solarenergie?
Solarenergie gewinnt immer mehr an Bedeutung und trägt signifikant zur Energieversorgung bei. Sie ist eine saubere und nachhaltige Alternative, die besonders im Sommer hohe Beiträge zur Gesamtenergie liefert.
Gibt es noch Kernkraft in Deutschland?
Seit April 2023 wird in Deutschland kein Strom mehr aus Kernkraftwerken produziert. Der Ausstieg aus der Kernenergie ist abgeschlossen.
Was sind die Vorteile von erneuerbaren Energien?
Erneuerbare Energien sind umweltfreundlich, unerschöpflich und helfen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Zudem tragen sie zur Stabilisierung der Energiepreise bei.